Ja, ich gebe es zu. Ich bin umgestiegen von der Spiegelreflexkamera zum Smartphone. Viele Jahre, angefangen mit einer Minolta SRT 100 (so hieß sie glaube ich mal) und vielen 100 ASA Dosen bis zu meiner aktuellen Canon EOS 6D, habe ich mit einer Vielzahl von Objektiven und Blitzgeräten meinen Rucksack gepackt um zu fotografieren. An manchen Tagen habe ich auch nur den Rucksack spazieren geführt, weil das Licht einfach nicht passte. Als die ersten Smartphones herauskamen, war ich doch weiterhin enttäuscht, welche Pixelsuppe diese kleinen Dinger fabriziert haben. „Nie“, habe ich gesagt. Nie würde ich mit so einem Ding auch nur ein Foto machen.

Auf allen Kanälen wurde bisher immer erzählt…..„Nur mit einer teuren Kameraausrüstung kannst du gute Bilder machen“ Willkommen im 21sten Jahrhundert.
Der teuerste Hammer bringt den Nagel auch nicht gerade in die Wand.

Humorvollere Ausrede:

Warum wechseln Leute von Spiegelreflexkameras zu Smartphones? Nun, vielleicht weil sie genug davon haben, wie ein einarmiger Bandit im Casino herumzulaufen, nur um ein paar Schnappschüsse zu machen. Mit einem Smartphone kannst du dich frei bewegen und trotzdem großartige Fotos machen – ohne dabei auszusehen, als würdest du gleich einen Fallschirmsprung machen!

Fehlanzeige

Heute, wir schreiben das Jahr 2024 habe ich mich überzeugen lassen. Ich habe mir ein IPhone 15 Pro Max zugelegt und bin mit der hauseigenen Kamera von Apple und mit der App der Firma cocologics „ProCamera“ die ich zur Zeit teste, tief beeindruckt.

– Ich habe nun Foto- und Videokamera in einem Gerät.
– Fotos und Videos zur Weiterverarbeitung in der Cloud.
– Verarbeitungssoftware auf Smartphone, IPad und Rechner synchron
– und unzählige Möglichkeiten diese Daten zu verarbeiten.

Ein passendes Gimbal dazu und schon ist die Ausrüstung perfekt verstaut in der Jacke.

Natürlich kann ich hier nicht mit einer Brennweite von 400mm aufwarten. Gut, dann geh ich eben ein Stück näher ran…..oder auch nicht

Also, warum der Umstieg

Es gibt mehrere Gründe, warum ich vom Gebrauch einer Spiegelreflexkamera zum Smartphone als Hauptkamera wechsel:

  1. Portabilität: Smartphones sind leichter und handlicher als Spiegelreflexkameras, was sie ideal für den täglichen Gebrauch macht. Was hat man nicht alles an Technik im Rucksack mitgeschleppt. Objektive, Filter, Ladeschalen, Stativ usw. Nun habe ich mein Equipment in der Jackentasche und kann spontan mal ein paar nette Shot‘s machen.
  2. Kontinuierliche Verbesserungen der Smartphone-Kameratechnologie: Smartphones bieten zunehmend leistungsstarke Kameras mit hochauflösenden Sensoren, fortschrittlichen Bildstabilisierungstechnologien und verschiedenen Bearbeitungsoptionen. Updates, ob Software oder Firmware laufen automatisch ab. Clever ist der 24-MP-Modus der Weitwinkelkamera. Dieser nutzt verschiedene Bereiche des Bildsensors, um drei verschiedene Zoomstufen zu realisieren: mit 24, 28 und 35 mm wird hier ein in der Fotografie besonders sinnvoller Brennweitenbereich abgedeckt. Das Objektiv wechselt sich dabei per einfachem Fingerzeig auf die 1x-Taste in der Vorschau der Kamera-App.
  3. Sofortige Konnektivität: Mit Smartphones können Fotos und Videos sofort über soziale Medien und Messaging-Apps geteilt werden, ohne dass zusätzliche Ausrüstung oder Computer erforderlich sind.
    Ich benutze zum Beispiel Jetpack von WordPress.com. Ich kann die Fotos vorher auf dem Smartphone begutachten, gegebenenfalls eine Korrektur machen und über meinen Blog auf www.buechsenschinken.de direkt online stellen. Fotos landen direkt in der Media-Datenbank wo ich sie schön säuberlich einordnen kann. Perfekt für einen netten Dia-Abend am Fernseher.

    Da ich auch gerne Videos aufnehme, besteht die Möglichkeit auch hier mittlerweile sehr gute 4K Aufnahmen mit bis 60fps zu machen. Und das alles in einem Gerät. Dank USB-C kann man mittlerweile auch eine kleine Micro-SD Karte an das Phone anschließen und hat dann genügend Speicherkapazität zur Verfügung.
  4. Vielfältige Funktionen und Apps: Smartphones bieten eine Vielzahl von Kamera-Apps und Bearbeitungswerkzeugen, die mir mehr kreative Kontrolle über meine Aufnahmen geben.
    Ich nutze gerne die hauseigene Kamera App von Apple. Sie leistet schon sehr gute Dienste. Zur Zeit teste ich auch die App von der Firma cocologics „PRO CAMERA“ Diese App bietet noch feinere Einstellmöglichkeiten. Für die schnelle Bearbeitung und Korrekturen der Fotos benutze ich gerne Pixelmator, Photomator oder auch Affinity-Photo. Alle drei App’s haben kein Abo-Modell wie Photoshop oder Lightroom von Adobe.

    Für die Videobearbeitung ist dann LumaFusion auf dem Phone gelandet. Alle App‘s stehen auch auf dem IPad zur Verfügung so das die Daten immer schön synchronisiert werden können. LumaFusion gibt es leider nicht für den Mac oder Windows-Rechner. Hier nutze ich das Softwarepaket von Apple – FinalCut Pro.
  5. Kosteneffizienz: Der Kauf und die Wartung einer Spiegelreflexkamera können teuer sein, während Smartphones bereits als alltägliche Geräte vorhanden sind, was die Kosten für separate Ausrüstung einspart. Nehmen wir mal als Beispiel nur allein die Vielzahl von Objektiven und Filtern die es auf dem Markt gibt.

Diese Faktoren machen den Umstieg auf das Smartphone für mich einfach attraktiv. Doch selbst wenn Fotos vom Smartphone qualitativ schon nahe an meine Spiegelreflex herankommen, würde ich doch meine “Große” vermissen. Schalter. Rädchen. Haptik. Dinge, die bei einem Fotoapparat dazugehören. Weil es nicht nur Technik, sondern auch Handwerk ist.

….und hier mal ein paar Technische Details zu meinem kleinem IOS-Knipser

Das Pro Max- Kamerasystem

  • 48 MP Hauptkamera: 24 mm, ƒ/1.78 Blende, optische Bild­stabilisierung mit Sensor­verschiebung der 2. Generation, 100 % Focus Pixel, Unterstützung für superhochauflösende Fotos (24 MP und 48 MP)
  • 12 MP Ultraweitwinkel: 13 mm, ƒ/2.2 Blende und 120° Sichtfeld, 100 % Focus Pixel
  • 12 MP 2x Tele (ermöglicht durch Quad‑Pixel Sensor): 48 mm, ƒ/1.78 Blende, optische Bild­stabilisierung mit Sensor­verschiebung der 2. Generation, 100 % Focus Pixel
  • 12 MP 5x Tele: 120 mm, ƒ/2.8 Blende, optische Bild­stabilisierung mit 3D Sensor­verschiebung und Autofokus, Tetraprisma Design
  • 5x optisches Einzoomen, 2x optisches Auszoomen, 10x optischer Zoombereich
  • Bis zu 25x digitaler Zoom

…..und hier das Videosystem

  • 4K Video­aufnahme mit 24 fps, 25 fps, 30 fps oder 60 fps
  • 1080p HD Video­aufnahme mit 25 fps, 30 fps oder 60 fps
  • 720p HD Video­aufnahme mit 30 fps
  • Kinomodus bis zu 4K HDR mit 30 fps
  • HDR Video­aufnahme mit Dolby Vision bis zu 4K mit 60 fps
  • ProRes Video­aufnahme bis zu 4K mit 60 fps mit externer Aufnahme
  • Log Videoaufnahmen
  • Makrovideo­aufnahme mit Zeitlupe und Zeitraffer
  • Unterstützung für Zeitlupen­video in 1080p mit 120 fps oder 240 fps
  • Zeitraffervideo mit Bild­stabilisierung
  • Optische Bild­stabilisierung mit 3D Sensor­verschiebung
  • Cinematic Video­stabilisierung (4K, 1080p und 720p)
  • Aufgenommene Videoformate: HEVC, H.264, AV1 und ProRes
  • Stereoaufnahme

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